Thermophore kommen meist ohne Kleidung daher und sehen aus wie überfahrene Nacktmulle oder Blobfische. Wie man ihnen mit einigen einfachen Handgriffen ein flauschiges Nachthemd verpassen kann, ist hier nachzulesen. Sollte die Wärmflasche bereits einen Überzug aus Stoff oder Wolle haben, kann man diesen noch angenehmer und moderner gestalten.

Am einfachsten lässt sich der Wärmflaschenüberzug mit einer einfachen Applikation aufhübschen. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt; die Größe richtet sich nach dem Stoffuntergrund. Im vorliegenden Fall fiel die Wahl auf einen stilisierten Fuchskopf. Die Motivvorlage kann entweder mittels Bildrecherche im Netz gefunden oder selbst gezeichnet werden – je nachdem, wie gut die eigenen Zeichenkünste ausgeprägt sind.

Ist das Motiv gefunden bzw. gezeichnet, werden alle Einzelteile beschriftet und ausgeschnitten. Übergänge – wie hier zum Beispiel bei den Ohren – sollten vorher markiert werden, damit man beim späteren Zusammensetzen nicht die Orientierung verliert.

Die Einzelteile werden anschließend spiegelverkehrt auf die Lederseiten der ausgewählten Felle übertragen. Dabei auch alle Übergänge bzw. Querzeichen übernehmen und die einzelnen Teile wie die Vorlagen beschriften.
Für diesen Fuchsaufnäher wurde gerupfter Nerz genommen, da er sehr weich und die Unterwolle bei allen Stücken nahezu gleich hoch ist, wodurch sich optisch störende Höhenunterschiede vermeiden lassen. Generell eignen sich geschorene bzw. gerupfte Felle besser, aber es können auch Felle mit längerem Haar verwendet werden. Dabei sollte nur darauf geachtet werden, dass ein Fell nicht allzu viel längeres Haar hat als ein anderes, welches beim Zusammenstellen vielleicht überdeckt werden würde.

Sind alle Einzelteile aufgezeichnet, werden sie mit einem Teppich- oder Kürschnermesser ausgeschnitten. Dabei das Fell anheben und nicht am Tisch schneiden, da sonst Haare mitabgetrennt werden.
Je kleiner die einzelnen Stücke sind, umso schwerer lassen sie sich später zusammenstellen. Deshalb ist es ratsam, kleine Komponenten vorab miteinander zu verbinden. In diesem Fall wurden die beiden Augen ins Gesicht eingesetzt und mit einem Leder-Vlieseline fixiert. Dadurch erhält man eine größere, geschlossene Fläche, mit der leichter weitergearbeitet werden kann.

Um alle Stücke des Motivs miteinander zu verbinden, werden diese mit Kraftkleber auf ein Stück Leder geklebt. Das Leder sollte weich sein und farblich zum Motiv bzw. dem Wärmflaschenüberzug passen. Da das Leder später nicht sichtbar sein wird, können ruhig Reststücke verwendet werden, wie hier der Taschenbeutel eines alten Mantels. Einige Markierungspunkte des Motivs auf das Leder übertragen und von der Mitte beginnend nach Außen die einzelnen Teile ankleben.

Nachdem das Motiv zusammengestellt und der Kleber getrocknet ist, wird der Aufnäher knapp an der Lederkante des Fells ausgeschnitten. Dazu die Haare mit den Fingern zurückhalten und eine Lederschere bzw. scharfe Stoffschere verwenden. Von der Rückseite wird deutlich, dass die Haare des Fells das Trägerleder überdecken.

Zuletzt die Applikation auf die gewünschte Stelle des Wärmflaschenüberzugs legen, mit ein paar Stecknadeln fixieren und per Hand mittels Dreikantnadel und einem etwas stärkeren Garn (z.B. ein 60er Polyesterfaden) offenkantig anstaffieren. Dabei darauf achten, dass nicht in den Thermophor gestochen wird bzw. nur durch eine Lage Stoff, sollte die Wärmflasche nicht in der Hülle sein.
Et voilà!
