Sie wärmt das Bett, hilft Verspannungen und Bauchkrämpfe zu lösen und sagt kalten Füßen den Kampf an – die Wärmflasche. So großartig ihre Wirkung ist, so unvorteilhaft ist zumeist ihre Optik.

Thermophore kommen meist ohne Kleidung daher. Je nachdem wie man es vorzieht zu schlafen kann es passieren, dass nackte Haut auf warmem Gummi zu liegen kommt. Um diesem Gefühl vorzubeugen und ihre Wirkung noch zu verstärken, kann man Wärmflaschen ganz einfach in ein pelziges Nachthemd stecken.

Dazu den Umriss der Wärmflasche auf ein Blatt Papier übertragen um so den Schnitt für die Pelzhülle zu erhalten. Da Thermophore in der Regel symmetrisch sind, kann das Blatt Papier der Höhe nach in der Mitte gefaltet und bis zur Hälfte unter die Wärmflasche geschoben werden, um den Schnitt zu übertragen. Dadurch erhält man zwei idente Seiten. Damit der finale Pelzüberzug einen Umbug und somit eine schöne Kante beim Einfüllloch hat, den Schnitt von der oberen Kante um 2cm spiegeln. Zum Schluss den Schnitt mit ein paar Zwickeln versehen, die später die Querzeichen als Orientierung beim Nähen bilden.

Den Schnitt zweimal mit samt der Zwickel und der Umbugkante auf die Lederseite übertragen und mit einem Teppich- oder Kürschnermesser ausschneiden. Dabei das Fell anheben und nicht am Tisch schneiden, da sonst Haare mitabgetrennt werden. Beim Übertragen des Schnittes darauf achten, dass die Haare vom Einfüllloch nach unten laufen. Wenn das Fellstück breit genug ist, kann der Schnitt auch in Bug gelegt werden, wodurch man sich einen Teil der Naht erspart.

Wenn der fertige Thermophor mit warmem Wasser befüllt wird, kann es sein, dass sich das Leder durch die Wärme und Spannung ausdehnt und die Wärmflasche ihre Form verliert. Damit das nicht passiert, werden die Ränder einmal rundherum mit einem ca. 1cm breiten Baumwollband gebandelt. Dazu im Zickzack dicht entlang der Bandkante mit einem etwas stärkeren Garn, etwa einem 60er Polyesterfaden, und einer Kürschnernadel nähen.

Wer mag kann den Thermophor mit einer Schlaufe mit Bommeln verzieren. Denn es gilt: Bommel drauf – sieht besser aus! Dazu vorerst auf einer der beiden Pelzhälften die Ober- und Unterkante der schmalsten Stelle des Wärmflaschenhalses markieren. Je nach Belieben ein farblich passendes oder kontrastierendes Satinband wählen, das maximal so breit ist wie die Distanz zwischen den beiden Linien. Links und rechts der Mitte mittels Kürschnermesser zwei kleine Einschnitte machen, das Satinband durchziehen und per Hand mit einem 60er Polyesterfaden und einer Kürschnernadel annähen.

Anschließend werden die beiden Pelzteile mit der Haarseite aneinandergelegt und zusammengenäht. Genäht wird mit einem 60er Polyesterfaden mit mittlerer Spannung und mittlerer Stichweite, entweder mit der Kürschnermaschine oder per Hand mittels Dreikantnadel und Überwendlichstich. Dabei darauf achten, dass die Querzeichen der Zwickel aufeinandertreffen. Die Distanz zwischen den beiden Querzeichen ab Boden der Wärmflasche offen lassen. Durch diese Öffnung wird später die Pelzhülle umgedreht und der Thermophor hineingeschoben.
Bevor das passiert, wird der Einschlag noch an der markierten Kante umgebogen und offenkantig anstaffiert. Dazu einen stärkeren Faden und eine Dreikantnadel verwenden.

Die Pelzhülle durch die Bodenöffnung umdrehen, sodass die Haarseite nach außen gelangt. Den Thermophor vorsichtig in den Pelz schieben und die offene Stelle mittels Verzugsnaht zusammennähen. Für die Verzugsnaht eignet sich ein kräftigerer Faden, da er – wie der Name schon andeutet – Zug aushalten muss. Für den ersten Stich Knoten ins Fadenende machen und mit einer Ledernadel von der Lederseite auf die Fellseite stechen. Der zweite Stich führt an genau der gegenüberliegenden Stelle vom ersten Stich von der Haarseite ins Leder zurück. Dann wird die Nadel umgedreht und an derselben Seite nach ein paar Millimetern wieder von der Lederseite auf die Haarseite gestochen, um an der gegenüberliegenden Stelle wieder vom Haar ins Leder zu stechen und so weiter. Das Nähgarn bleibt dabei nur leicht angezogen.

Nach ca. 5 Stichen das Nähgarn fest anziehen, wobei die Fellkanten – die mit dem linken Daumen leicht nachgeschoben werden können – umgerollt festsitzen. Danach den Faden mit Hilfe eines Stück Papiers verknoten. Die Nadel durch das Papier und bis ganz nach unten auf das Fell schieben, damit sich die Haare nicht verfangen, Knoten machen und Papier wieder ausfädeln.
Wichtig ist bei der Verzugsnaht, dass die Stiche gegenüber geführt und beide Seiten gleich fest angezogen werden, da sich der Pelz sonst in eine Richtung drehen kann und unschöne Zwischenräume entstehen.

Zuletzt werden optional die Bommel gemacht. Wie diese flauschigen Kugeln entstehen kann hier nachgelesen werden. Als erstes die beiden Enden der Satinbänder bis zur Bommelmitte entweder mit der Kürschnermaschine oder per Hand mittels Dreikantnadel und Überwendlichstich annähen. Danach weiter wie in der Anleitung vorgehen.
Die fertigen Bommel mit einer Schleife verknoten – et voilà!
