Als dekoratives Accessoire auf Hauben, als Schlüsselanhänger oder Wurfgeschosse in Schlachten mit Kleinkindern – Bommel sind vielseitig einsetzbar. In nur wenigen, einfachen Arbeitsschritten entstehen diese kleinen flauschigen Kugeln.
Für Bommel eignen sich Pelzreste bestens; je länger das Haar, desto fluffiger das Resultat. Sprich ein Fuchs-Bommel wird flauschiger als einer aus Nerz. Für diesen Bommel wurde das Reststück eines Fuchsfelles genommen.

Bei der Größe gibt es keine Grenzen. Dieses Muster hat einen Durchmesser von 8cm. Einfach eine beliebige runde Schablone nehmen und den Umriss übertragen.

Danach wird der Kreis ausgeschnitten. Wir schneiden mit einem Kürschnermesser und nur durchs Leder – dadurch wird verhindert, dass Haare mitabgetrennt werden. Wer kein Kürschnermesser hat, kann auch ein Skalpell oder scharfes Stanleymesser verwenden.

Nachdem der Kreis ausgeschnitten ist, kämmen wir auf der Lederseite die Schnittkante. Dadurch werden etwaige lose Haare entfernt. Hierzu empfiehlt sich ein harter und feiner Kamm.

Nun geht es ans Faden einziehen. Am besten verwendet man einen dickeren Kunststofffaden (z.B. 30er Nylon od. Polyester), da beim Zusammenziehen des Bommels der Faden Spannung aushalten muss. Den Faden lang genug lassen, da man beide Enden braucht um den Bommel zuzuziehen und zu verknoten. Genäht wird mit einer Ledernadel (Dreikantnadel).
Der erste Stich geht von der Fellseite auf die Lederseite; der letzte führt wieder hinaus. Die Stiche sollten sich etwa 3mm von der Schnittkante befinden. Nicht zu dicht am Rand stechen, da sonst das Leder beim Zusammenziehen des Bommels ausreißen kann. Einfach einmal rundherum nähen mit ca. 8mm langen Stichen auf der Lederseite und 2mm langen Stichen auf der Haarseite.

Beide Enden des Fadens gleich lang ziehen. Ein Stück Watteline (ca. 3×8 cm) zusammenrollen und in die Mitte des Bommels legen. Statt Watteline kann auch normale Watte oder ein etwas größeres Stück eines dünneren Stoffes genommen werden.
Jetzt geht es ans Bommel ziehen. Dazu holt man sich am besten ein weiteres Paar Hände. Während eine Person gleichmäßig an beiden Fadenenden zieht, hält die andere die Füllung im Bommel und drückt die Schnittkante nach innen. Wenn der Faden ganz angezogen ist und die Schnittkante sich geschlossen hat, mehrmals verknoten und den Faden abschneiden. Et voilà:

Wer den Bommel gerne auf einer Mütze haben will, kann den Faden nach dem Zusammenziehen gleich zum Annähen auf eine Mütze verwenden. Oder man näht mit dem Faden einen Drücker auf die Unterseite des Bommels und das Gegenstück auf die Haube; somit kann der Bommel abgenommen und die Kopfbedeckung gereinigt werden.
Soll der Bommel als Anhänger dienen, kann z.B. ein schmales Lederband in eine Schlaufe gelegt und mit der Hand auf die Lederseite des Bommels genäht werden. Die Größe der Schlaufe ist Geschmackssache; sie muss nur über die Schnittkante hinausreichen und wird beim Zusammenziehen einfach aus dem Bommel gehalten.
Und merkt euch: Bommel drauf – sieht besser aus!
