Wer kennt ihn nicht, den klassischen Fuchsschwanzanhänger. Ob als Accessoire auf Taschen oder Gürtelschlaufen, als Schlüsselanhänger oder Antennenverzierung für den Sportwagen – die Möglichkeiten sind unendlich. Aber auch aus den Schwänzen von Mardern, Nerzen, Zobeln und ganz vielen anderen Tieren lassen sich feine Dinge zaubern; Ohrringe oder Tassels etwa. In nur wenigen, einfachen Arbeitsschritten entstehen diese flauschigen Begleiter.

Tierschwänze – in der Kürschnerei generell Schweif und beim Fuchs Rute genannt – werden meist nicht direkt verarbeitet. Wer einen Anhänger machen will fragt am besten bei KürschnerInnen nach, ob er/sie übrige Schweife hat, die man in der Regel kostenlos bekommt. Beim Aussuchen sollte am Schweif gezogen werden, um dessen Stabilität festzustellen, da sie zum Reißen neigen. Schweifanhänger halten – je nach Beanspruchung – auch nur ein paar Jahre; das ist dem Material geschuldet.
Ist der Schweif ausgesucht oder von einem alten Stück abgetrennt, kann die Arbeit beginnen. Hier wurde eine Silberfuchsrute genommen, aber diese Technik kann bei jedem Schweif angewendet werden; einzig manche Größen ändern sich.

Als erstes sieht man sich den Schweif an und kappt ihn ca. 2-3 cm oberhalb der dicksten – und meist auch schönsten – Stelle. Die paar Zentimeter darüber bleiben stehen, da der Anhänger eine Kappe bekommt und diese sonst den besten Teil des Schweifes überdecken würde.

Für die Anhängerschlaufe einen ca. 18 cm langen Lederstreifen zurechtschneiden. Die Breite orientiert sich am Verschluss (hier sind es 1,5 cm); hierfür eignen sich alte Lanyardverschlüsse bestens. Den Streifen an beiden Enden etwas schmäler schneiden um ihn nachher gut durch die Kappe ziehen zu können und die Enden verkleben (z.B. Allzweckkleber).

Die Kappe wird ebenfalls aus Leder gefertigt. Hierzu am besten eine Schablone von 6×6 cm in einem Winkel von 42° verwenden. Bei Nerzen reichen 3×3 cm und bei Mardern 4×4 cm. Die Umrisse der Schablone aufs Leder übertragen, mit der Schere ausschneiden und die beiden Kanten zusammennähen. Genäht wird mit einem kleinen und lockeren Stich, von der Rückseite des Leders zur Vorderseite (von hinten zu sich) und von rechts nach links.
Anschließend wird die Naht mit Flüssigkleber versiegelt, die Enden wenn nötig gleich lang geschnitten und die Spitze gekappt. Hierbei nicht zu großzügig schneiden, da sich die Kappe sonst später wieder durch das Loch herausdrehen kann.
Nun wird die Kappe über den Lederstreifen geschoben und dieser in den Schweif gelegt. Der Streifen soll ca. 2-3 cm in den Schweif reichen und wird durch ein paar Handstiche am Leder fixiert.
Als nächstes werden die beiden Lederkanten des Schweifes verzogen, sprich der Schweif zusammengenäht damit die Lederkanten nicht sichtbar sind. Bei Nerzen wird der gesamte Schweif verzogen; bei Füchsen meist nur einige Zentimeter, da die Ruten in der Regel stark in sich gedreht und somit keine Kanten erkennbar sind.

Rechts: Nach ein paar Millimetern wieder auf die Haarseite stechen usw.
Für die Verzugsnaht eignet sich ein kräftigerer Faden, da er – wie der Name schon andeutet – Zug aushalten muss. Für den ersten Stich Knoten ins Fadenende machen und mit einer Ledernadel von der Lederseite auf die Fellseite stechen. Der zweite Stich führt an genau der gegenüberliegenden Stelle vom ersten Stich von der Haarseite ins Leder zurück. Dann wird die Nadel umgedreht und auf der selben Seite nach ein paar Millimetern wieder von der Lederseite auf die Haarseite gestochen, um an der gegenüberliegenden Stelle wieder vom Haar ins Leder zu stechen und so weiter. Das Nähgarn bleibt dabei nur leicht angezogen.

Nach ca. 5 Stichen das Nähgarn fest anziehen, wobei die Fellkanten – die mit dem linken Daumen leicht nachgeschoben werden können – umgerollt festsitzen. Danach den Faden mit Hilfe eines Stück Papiers verknoten. Die Nadel durch das Papier und bis ganz nach unten auf das Fell schieben, damit sich die Haare nicht verfangen, Knoten machen und Papier wieder ausfädeln.
Wichtig ist bei der Verzugsnaht, dass die Stiche gegenüber geführt und beide Seiten gleich fest angezogen werden, da sich der Schweif sonst in eine Richtung drehen kann und unschöne Zwischenräume entstehen.

Zuletzt wird die Lederkappe – nicht vollständig – umgedreht und am Schweif befestigt. Hierzu ein paar Tropfen Flüssigkleber auf die Haare geben und die Kappe darüber ziehen. Dabei darauf achten, wie weit die Kappe über den Schweif reicht und nicht über dieser Grenze kleben.
Et voilà!
