„Toll wäre ein Stirnband in Leo-Optik. Und wenn du schon dabei bist auch ein Haarband für meine beste Freundin, das ich ihr zu ihrem Geburtstag schenken kann.“ So lautet die Antwort meiner Schwägerin auf die Frage, was sie sich zum Geburtstag wünscht. Diesen Wunsch habe ich ihr natürlich erfüllt und den Entstehungsprozess dokumentiert.
Zuerst wird Maß genommen. Dazu entweder eine gut sitzende, vorhandene Kopfbedeckung wie ein Stirnband, eine Kappe oder einen Hut abmessen oder sich vor den Spiegel stellen, ein Maßband an der Mitte des Hinterkopfes anlegen und das Band ca. einen Zentimeter oberhalb der Ohren bis zur Stirn führen. Das Maßband in der Stirnmitte zusammenführen und den Kopfumfang im Spiegel ablesen.
Als nächstes wird das Material ausgesucht. Aufgrund des Geschenkwunsches wähle ich alte Reststücke von Leopardenfellen. Aus dem Größeren wird das Stirnband, der Streifen wird zum Haarband. Es kann natürlich auch jedes andere Fell genommen werden das gefällt. Persönlich würde ich von zu langen Haaren abraten, aber das ist Geschmackssache.

Für das Stirnband die gewünschte Breite (und Länge) auf der Lederseite übertragen und den bzw. die Streifen mit einem Teppich- oder Kürschnermesser ausschneiden. Dabei das Fell anheben und nicht am Tisch schneiden, da sonst Haare mitabgetrennt werden.

Da mein Reststück eher hoch als breit ist, müssen die beiden Streifen miteinander verbunden werden, um die gewünschte Länge zu bekommen. Dazu bei gemusterten Fellen die Streifen mit der Lederseite nach unten übereinanderlegen und soweit verschieben, bis sich ein optisch schöner Übergang ergibt. Die Stelle jeweils auf der Lederseite markieren.

Den gewünschten Übergang auf der Lederseite anzeichnen und ausschneiden. Anschließend die beiden Streifen entweder mit der Kürschnermaschine oder per Hand mit einem Überwendlichstich zusammennähen. Genäht wird mit Polyesterfaden (120er, mittlere Spannung und Stichweite). Die Nähte anschließend mit einem Nahtroller oder dem Daumennagel glattstreichen.

Je kürzer das Haar ist, desto weniger Spannung sollte beim Nähen verwendet werden, damit der Übergang später schön flach daliegt. So sehen die verbundenen Streifen aus:

Da das Material schon etwas älter und spröde ist, wird an die Kanten weiches Leder geklebt, damit das Leder beim Vernähen mit dem Futterstoff nicht ausreißt. Dazu Lederstreifen zuschneiden und mit Kraft- bzw. Lederkleber an die Nahtkanten kleben. Im Vorliegenden Fall werden für das Stirnband 2cm dicke Streifen gewählt (bei einer Gesamtbreite von 7cm).

Das Haarband wird im Ganzen mit einem 4cm dicken Lederstreifen hinterklebt; überschüssiges Material einfach mit einem Teppich- oder Kürschnermesser an der Lederkante wegschneiden.

Damit Stirn- und Haarband nachher gut sitzen, wird ein Gummi als Verbindungsstück zwischen den Enden des Streifens eingesetzt. Die Breite des Gummis richtet sich nach der Breite der Streifen; er sollte ein wenig schmäler sein. Der Gummi wird mit der Kürschnermaschine oder per Hand mit einem Überwendlichstich 4cm von der Kante auf eine Seite des Streifens genäht. Auch hier mit Polyesterfaden (120er, mittlere Stichweite) und wenig Spannung nähen und die Nähte anschließend mit einem Nahtroller oder dem Daumennagel glattstreichen.

Für die Rückseite wird ein Futterstoff aus Baumwolle gewählt, damit die Stirn nicht schwitzt. Die Maße des Fellstreifens auf den Stoff übertragen, mit der Zackenschere auf 1cm Nahtzugabe zurechtschneiden und an den Kanten umbügeln.

Den Stoff neben den Fellstreifen legen und mit mit parallelen Strichen markieren, die beim Nähen aufeinandertreffen müssen. Damit wird verhindert, dass beim Nähen eine Seite weiter gedehnt wird als die andere und sich eine kurvige Naht ergibt.

Jetzt werden beide Teile mit der schönen/rechten Seite aufeinandergelegt und an den Längsseiten zusammengenäht. Die Breitseiten bleiben dabei offen; hier wird das Stirnband anschließend durchgezogen. Wenn das Stirnband umgedreht ist, die Seite, an der der Gummi noch nicht befestigt ist, wieder umstülpen und auch hier den Gummi annähen.

Danach das Stirnband wieder umdrehen; das sollte dann so aussehen:

Um zu verhindern, dass der Gummi ausreist bzw. sich die Kante abwetzt, werden Futter und Fell mit einem Kantenstepp verbunden. Dazu mit der Haushaltsnähmaschine auf der Stoffseite einmal knapp entlang der Kante nähen; das Fell liegt dabei unten.

Die eingenähten Haare mit einer Nadel aus der Naht ziehen. Die Fäden verknoten, mit einer Nähnadel in den Stoff ziehen und überschüssiges Garn abschneiden.

Et voilà!

