Egal ob Bluse, Mantel oder Kleid – ein schmucker Kragen als Accessoire verleiht jedem Outfit das gewisse Etwas. In dieser Anleitung ist der Kragen aus Tibetlamm. Du kannst aber auch jedes andere Fell wie etwa Kaninchen, Fuchs, Nerz oder Waschbär verwenden, je nachdem welches Material bzw. welche Reste gerade vorhanden sind.

Ein Reststück Tibetlammfell – das man bei Kürschner_innen des Vertrauens auf Nachfrage vermutlich sehr günstig bekommt – auf rund 20x53cm bezeichnen und mit dem Kürschnermesser oder einem Teppichmesser ausschneiden. Wer ein anderes Material für den Kragen gewählt hat, zeichnet zwei Stücke mit je ca. 10x53cm an und schneidet diese aus. Beim Anzeichnen ist darauf zu achten, dass das Haar der beiden Teile in unterschiedliche Richtungen läuft, damit sich nachher ein gleichmäßiges Bild ergibt, sprich das Haar immer vom Rücken/Nacken Richtung Brust läuft und nicht einmal rundherum. Beim Schneiden das Fell anheben und nicht am Tisch schneiden, da sonst Haare abgetrennt werden.

Auf dem zurechtgeschnittenen Stück auf der kurzen Seite die Mitte und Viertel markieren; auf der langen Seite alle zehn Zentimeter parallele Striche machen. Wer kein Tibetlammfell für den Kragen verwendet, legt die beiden Stücke mit der langen Seite so aneinander, dass das Haar jeweils von der Mitte wegläuft, dreht die beiden Stücke dann auf die Lederseite und macht in der Mitte sowie an den äußeren Kanten alle zehn Zentimeter parallele Striche. Die beiden Stücke werden nun in der Mitte zusammengenäht. Dazu entweder die Pelznähmaschine verwenden oder per Hand mit einer Ledernadel und 60er Kunststofffaden nähen. Dabei darauf achten, dass die Markierungsstriche beim Nähen aufeinandertreffen und nicht eine Seite länger bzw. kürzer wird als die andere. Die Naht anschließend glattstreichen (z.B. mit dem Daumennagel) und auskämmen.

Ein 120cm langes Samtband halbieren und drei Zentimeter von der Kante entfernt an beiden kurzen Seiten mittig annähen. Genäht wird mit einer Ledernadel und 60er Kunststofffaden. Die Enden des Bandes schräg abschneiden und mit Flüssigkleber leicht versiegeln. Dazu am besten einen Tropfen Kleber auf den Zeigefinger geben und leicht über die Schnittkante fahren. Das Ende kann natürlich auch umgenäht werden, je nach Geschmack.

Jetzt die lange Seite schließen. Die Haare nach innen legen und mit einem einfachen Überwendlichstich – von der hinteren Lederseite zur vorderen – zunähen. Dies kann natürlich auch mit der Kürschnermaschine gemacht werden. Ein ca. zehn Zentimeter breites Stück in der Mitte aussparen; hier wird später der Kragen durchgezogen.

Um die kurzen Seiten zu schließen wird die Mittelnaht der langen Seite auf die Mitte des Bandes gelegt, sowie die beiden Viertel an die Kanten und vernäht. Zum Schluss den Kragen durch die offene Stelle an der langen Seite durchziehen und selbige per Hand oder mit der Kürschnermaschine schließen. Et voilà!

Die Kragenform lässt sich individuell gestalten. Am besten einfach mit einem Stück Papier oder Stoff etwas experimentieren, bis die gewünschte Fasson gefunden ist. So lassen sich Spreizung, Kragenschenkel und andere Details nach den eigenen Vorstellungen realisieren. Wer einen größeren Kragen will kann überlegen, nur die Oberseite aus Fell zu machen, da der Kragen sonst bei längerem Haar wie etwa Fuchs oder Waschbär weit abstehen würde. Die Unterseite einfach aus Stoff (z.B. Walk oder Serge) mit einem Zentimeter Nahtzugabe zuschneiden. Die Nahtzugabe dann umbügeln – die sich ergebende Kante wird die Nahtkante – und wie oben beschrieben nähen.